Nachrichten

Dr. Klaus Haertel: „Wir gehen mit großer Zuversicht in die Stichwahl“

Dr. Klaus Haertel

Die SPD-Fraktion im Rat hat in einer gemeinsamen Sitzung der bisherigen und der neu gewählten Stadtverordneten sowie den Landtags- und Bundestagsabgeordneten den Ausgang der Kommunalwahl bewertet und sich gleichzeitig auf die kommenden Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt eingestimmt.

„Wir gehen kämpferisch und zuversichtlich in diese Stichwahl“, so der Vorsitzende der SPD-Fraktion Dr. Klaus Haertel. „Karin Welge hat mit fast 41 % in der ersten Runde bei insgesamt acht Kandidatinnen und Kandidaten ein hervorragendes Ergebnis erzielt.“

 

„Damit liegt sie weit deutlicher vor ihrem Gegenkandidaten als viele andere, die sich einer Stichwahl stellen müssen“, so Dr. Klaus Haertel weiter.

„In Gelsenkirchen gab es ja erst vier Direktwahlen des Oberbürgermeisters, von denen Frank Baranowski zwei bereits im ersten Wahlgang gewonnen hat. Dass das nicht selbstverständlich ist, sehen wir aktuell in Köln, wo trotz anderslautender Prognosen die Amtsinhaberin in eine Stichwahl muss und noch viel deutlicher in Hamm, wo der Amtsinhaber von der CDU sogar deutlich hinter seinem Herausforderer liegt. Insofern bin ich sehr zuversichtlich, dass wir es zusammen mit Karin Welge am 27.9. schaffen werden und die erste Frau an der Spitze der Stadt eine Sozialdemokratin sein wird.

Was das Ergebnis der Ratswahl betrifft, hätten wir uns alle sicher ein besseres gewünscht. Aber Gelsenkirchen liegt nicht auf einer Insel und natürlich können wir uns deshalb nicht von der Gesamtlage abkoppeln. Bemerkenswert finde ich deshalb auch, dass die CDU in Gelsenkirchen ihr drittschlechtestes Ergebnis nach dem 2. Weltkrieg erzielt hat, obwohl die Partei in den  bundesweiten Umfragen ja eigentlich ganz gut dasteht und die Grünen demgegenüber auch hier in Gelsenkirchen von ihrem positiven Bundestrend profitieren konnten.

Was das erschreckende Abschneiden der AfD betrifft, machen wir uns natürlich auch nicht erst seit dieser Wahl Gedanken darüber, wie wir die Menschen wieder erreichen können, die ihr Kreuz dort gemacht haben. Sicher in vielen Fällen nicht weil, sondern obwohl diese Partei in wesentlichen Teilen rechtsextremistisch ist. Dabei spielt das Thema Zuwanderung sicher eine zentrale Rolle.

Frank Baranowski hat mehr als einmal deutlich gemacht, dass wir als Stadt an unsere Grenzen kommen, wenn wir die Menschen, die zugewandert sind integrieren und dabei sowohl ihnen als auch den schon lange hier lebenden gerecht werden wollen. Genau das aber muss gelingen und das werden wir als einzelne Stadt schon jetzt nicht allein schaffen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass man in Düsseldorf ganz froh ist, dass sich die Problemlagen in dieser Schärfe auf einige Ruhrgebietskommunen wie eben Gelsenkirchen, Duisburg oder Dortmund konzentrieren. Kurz gesagt: Herr Laschet lässt sich als sozialer Konservativer feiern und möchte sich auf unsere Kosten Richtung Kanzleramt vom Acker machen, ohne dass ein einziges Problem gelöst ist oder wenigstens wir die Mittel bekämen, das Problem zu lösen. Das muss sich ganz grundlegend ändern.“