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„Hervorragende Strukturen zur Demenzberatung in NRW müssen bestehen bleiben“

Heike Gebhard, Thomas Göddertz und Sebastian Watermeier
In der Fragestunde des NRW-Landtages wollten die Landtagsabgeordneten Heike Gebhard, Thomas Göddertz und Sebastian Watermeier vom Sozialminister wissen, warum er das in Gelsenkirchen ansässige Demenz-Servicezentrum für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nicht mehr fortführen will. Diese in Deutschland einmalige Einrichtung ist inzwischen Teil eines Projekts um diese gelungene Einrichtung auch in andere Bundesländer zu übertragen.

Auch der Minister konnte die Arbeit des Zentrums nur loben, hält es aber nicht mehr für erforderlich  Einrichtungen zu fördern, die sich auf ganz auf die Unterstützung und Beratung von dementiell erkrankten Menschen und ihre Angehörigen konzentrieren.

 

 

 

„Ohne Not zerstört die Landesregierung eine hervorragende Beratungsstruktur und verunsichert damit Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und die Beschäftigten. Es ist uns völlig unverständlich, in einer Zeit, wo die Gruppe der Menschen mit Demenz wächst und dadurch mehr Angehörige Unterstützung brauchen, diesen die kompetenten Anlaufstellen zu nehmen. Andere Bundesländer beneiden uns um unsere Beratungsstruktur in diesem Feld und schicken sich gerade an sie nun auch einzurichten“, so die Landtagsabgeordneten aus Bottrop und Gelsenkirchen.

 

 

 

Hintergrund Landesinitiative Demenz-Service NRW (LID):

 

Immer mehr Menschen erreichen ein höheres Alter. Dabei nehmen auch die Zahlen der an Demenz erkrankten Menschen zu. Deren Betreuung und Pflege stellen die Angehörigen vor eine besondere Herausforderung. Die Landesinitiative Demenz-Service NRW (LID) und ihre Beratungsstellen haben sich seit 2004 zu wichtigen Anlaufstellen entwickelt. Sie nehmen eine wichtige Lotsen- und Vermittlungsstelle zwischen Menschen mit Demenz und den pflegenden Angehörigen auf der einen Seite und den Unterstützungs- und Beratungsangeboten in Nordrhein-Westfalen auf der anderen Seite ein. NRW ist diesbezüglich wegweisend, sodass die Expertise bundesweit nachgefragt wird. Die Landesregierung will die Landesinitiative Demenz-Service NRW (LID) in der bestehenden Form nicht weiter fortführen.