EU muss gezielt gegen Trumps Zölle vorgehen

Trumps neue Zölle zeigen, wie wenig handelspolitisches Verständnis die amtierende US-Regierung hat. Trumps "Tag der Befreiung" ist höchstwahrscheinlich der Beginn eines globalen Handelskrieges und dient nicht der Balance der Weltwirtschaft. Reziproke Zölle führen uns zurück in die Zeit des Protektionismus, worunter am Ende immer die Verbraucherinnen und Verbraucher leiden.

Mit der seit Jahren erschwachenden WTO fehlt zu diesem kritischen Zeitpunkt ein Regulationsgremium.

Nun ist es an der EU, die volle Verantwortung für die hiesige Wirtschaft zu übernehmen und harte, gerechtfertigte Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen eigene Schutzzölle, aber auch der Abschluss weiterer Handelsabkommen, insbesondere mit asiatischen Ländern. Die Möglichkeit eines TTIP 2.0 wurde hierbei schon vor Jahren beidseitig ausgeräumt, weshalb auch deutsche Politikerinnen und Politiker diese Idee endlich aus ihren Köpfen streichen sollten.

Die EU hat noch versucht, mittels Verhandlungen über die Anwendung der Zölle eine Abschwächung herbeizuführen, aber wir müssen nun alle erkennen, dass die USA kein vertrauensvoller Partner mehr sind. Der Weg nach vorne gelingt nur, wenn die europäischen Staaten zusammenstehen und Freihandelsabkommen zügig ihren Abschluss finden. EU-only is the way to go! Keine Umwege über Nationalparlamente mehr. Wir müssen handlungswirksamer werden und Uneinigkeiten untereinander beilegen. Gemeinsam, auch mit unseren internationalen Partnern, können wir den regel- und wertebasierten globalen Handel aufrechterhalten und stärken. Dafür muss sich die neue deutsche Bundesregierung intensiv einsetzen.