SPD Gelsenkirchen fasst Resolution zur Schließung der Galeria-Filiale an der Bahnhofstraße

Vor knapp 3 Jahren stand der Galeria-Konzern schon einmal vor dem Aus. Die Rettung war ein gemeinsamer Kraftakt, den vor allem die Schultern der Beschäftigten trugen: Die Beschäftigten verzichteten trotz immer größerer Belastungen auf Lohn, einem Abbau von Arbeitsplätzen und der Schließung von Standorten wurde trotz der enormen Härten für die Betroffenen zugestimmt, Lieferanten und Vermieter machten Zugeständnisse, und nicht zuletzt beteiligte sich auch der Bund mit Millionenhilfen. All das geschah angesichts des Versprechens der Unternehmensführung und der hinter ihr stehenden Investoren, Galeria zu sanieren und zukunftsfähig zu machen. Dieses Versprechen wurde nicht eingehalten. Stattdessen wurden notwendige Modernisierungen verschleppt und Standorte auf Verschleiß gefahren. Die Unternehmensführung ist zu keinem Zeitpunkt ihrer Verantwortung gegenüber ihren Angestellten und dem Unternehmen gerecht geworden. Stattdessen wurden die kurzfristigen Ziele der Investoren und die Befriedigung ihrer Ansprüche über die Interessen der Beschäftigten und ihrer Familien, über die langfristige Existenzfähigkeit des Unternehmens und über das gesamtgesellschaftliche Interesse am Warenhaus-Konzern Galeria als großer Arbeitgeber und feste Säule vieler Innenstädte gestellt.
Viele der Betroffenen sind langjährige Mitarbeiter*innen und in einem Alter, in dem sie Gefahr laufen, keinen neuen Job zu finden, viele sind Frauen, viele davon arbeiten in Teilzeit.
Die Betroffenen brauchen nun in erster Linie eine Perspektive. Wir fordern die Verantwortlichen auf, sozialverträgliche Lösungen zu finden. Der Übergang in eine Transfergesellschaft kann nur eine Maßnahme von weiteren sein, die folgen müssen.
Neben der Zukunft der Beschäftigten stellt sich nun auch die Frage nach der zukünftigen Nutzung der Immobilie und der zukünftigen Gestaltung unserer Innenstadt. Gerade für unsere Innenstadt ist es besonders wichtig, keine weiteren großen Leerstände zu haben, noch dazu an diesem ausgezeichneten Standort.
Bund und Land müssen dringend flankierende Maßnahmen ergreifen, um die Innenstädte als attraktive Einzelhandelsstandorte zu erhalten und zu stärken. Leerstände stadtbildprägender, großer Immobilien dürfen nicht hingenommen werden. Deshalb braucht es neben bestehenden Instrumenten der Städtebauförderung eine neue Förderkulisse, die auf die veränderten Lebens- und Einkaufsgewohnheiten der Menschen durch Bereitstellung für Modernisierung, Umbau und Umnutzung reagiert.
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