SPD: Landesbürgschaft für Schalke muss Zukunft sichern

  • Dr. Klaus Haertel, Fraktionsvorsitzender

  • MdL´s Sebastian Watermeier und Heike Gebhard

Eine mögliche Landesbürgschaft für Schalke 04 in Höhe von 40 Millionen Euro steht im Raum, um dem angesichts wegbrechender Einnahmen in der Corona-Krise wirtschaftlich angeschlagenen Verein Liquidität zur Fortführung des Betriebs zu verschaffen.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Dr. Klaus Haertel begrüßt das: „In unserer Stadt ist Schalke 04 ein sehr großer Arbeitgeber und Steuerzahler. Sowohl die Marke als auch der Konzern Schalke 04 sind für das wirtschaftliche Leben in der Stadt, den Arbeitsmarkt und nicht zuletzt auch den städtischen Haushalt von zentraler Bedeutung.“ Haertel verweist darauf, dass durch jedes Heimspiel ohne Publikum zwei Millionen Euro an Mindereinnahmen auflaufen würden. Hinzu kämen abgesagte Konzerte und andere Großveranstaltungen. „Das steckt kein Unternehmen der Eventbranche einfach weg – auch nicht Schalke 04.“

Die SPD-Landtagsabgeordnete Heike Gebhard, in deren Wahlkreis der Arena-Park liegt, betont auch die positive Wirkung des Vereins beim Strukturwandel: „Das Berger Feld sähe ohne die jahrzehntelange Nutzung durch den Bundesligisten mit seiner enormen Anziehungskraft auf Besucher - nicht nur aus dem Ruhrgebiet, sondern ganz Deutschland - wohl deutlich anders aus. Es hätte sich kein moderner Dienstleistungsstandort mit Gastronomie, Hotels, Sport- und Rehamedizin und natürlich auch Vereinsmerchandise etablieren können. Derzeit gilt der ARENA Park mit dem Digitallabor als wichtigstes wirtschaftspolitisches Projekt in Gelsenkirchen. Bei einer Insolvenz von Schalke 04 ist dieses Projekt gefährdet.“ Dies gelte es langfristig zu sichern.

Auch ihr Landtagskollege Sebastian Watermeier aus dem südlichen Landtagswahlkreis befürwortet die Landesbürgschaft. Schalke 04 habe wegen der durch die Corona-Krise ausgelösten wirtschaftlichen Einbußen grundsätzlich Anspruch auf die Unterstützung des Landes. „Damit verbunden sein muss aber eine Neuausrichtung des Agierens des Vereins, die stärker auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit des sportlichen Betriebs abzielt. “Es dürfe am Ende nicht der Steuerzahler in Haftung genommen werden, wenn weiter an der Gehaltsschraube der Profis gedreht und irrwitzige Transfersummen gezahlt würden. „Ziel der Landesbürgschaft muss die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze der normalen Beschäftigten und der wertschöpfenden Tätigkeit des Konzerns Schalke 04 sein, nicht die kurzfristige Unterstützung des Profikaders mit Blick auf die nächste Saison“, so der SPD-Politiker abschließend.