SPD OB-Kandidatin Karin Welge

DIE KOHLE VON MORGEN HEISST WASSERSTOFF

Am letzten Dienstag diskutierte SPD-Oberbürgermeisterkandidatin Karin Welge mit Martin Ahlert/Leiter Energiemanagement Ruhr Oel GmbH, Lars Baumgürtel/GF Voigt und Schweizer GmbH, Thomas Steinberg/Bezirksleiter IGBCE, Darko Manojlovic/Betriebsratsvorsitzender der Ruhr Oel GmbH und Mark Rosendahl/DGB Regionsgeschäftsführer Emscher-Lippe, über die Zukunft der Arbeit in Gelsenkirchen.

Wie man der Podiumsbesetzung bereits entnehmen konnte, ging es vor allem um das „populärste“ chemische Element unserer Zeit: um Wasserstoff. Mit Wasserstoff kann man Vieles machen. Er lässt sich speichern, über Pipelines an alle Orte in Deutschland verteilen, er ist ungiftig, sauber und vor allem enthält ein Kilo Wasserstoff annähernd dreimal soviel Energie, wie Benzin oder Diesel. Und das hat auch die Bundesregierung erkannt. Fördermittel stehen zur Verfügung und die Städte Schlange – Gelsenkirchen startet mit außergewöhnlich guten Startvoraussetzungen“

„Diesen Standortvorteil möchte ich nutzen“, betont Oberbürgermeister-Kandidatin Karin Welge. „Ich werde das Thema Wasserstoff zum Chef-Thema machen und mich „energiegeladen“ dafür einsetzen, dass Gelsenkirchen nicht nur eine Scheibe vom Kuchen abbekommt, sondern ein richtig großes Stück“.

Warum waren Welge und die gesamte Runde am Dienstagabend so zuversichtlich, dass es klappen könnte mit Wasserstoff, Gelsenkirchen in den nächsten Jahren zum Industrie- und Wissenschaftsstandort Nummer 1, im Ruhrgebiet, zu machen? Weil bereits alles da ist, was man braucht, um diesem

Thema gerecht zu werden. Gelsenkirchen hat eine Hochschule, die führend ist in der Forschung über Wasserstoff. Die Ruhr Oel GmbH will bis 2022 über 120km km Pipeline für den Wasserstofftransport fertiggestellt haben. Und Wasserstoff als Energieträger hier in Gelsenkirchen einsetzen, um ökologischer und zukunftsfähiger zu sein. Lars Baumgürtel, der sein Unternehmen ebenfalls gerne auf den Energieträger Wasserstoff umrüsten will, beschreibt die momentane Lage so: “Wir stehen vor der roten Ampel und haben schon den Fuß auf dem Gaspedal.“ Es könnte also losgehen. Auch die produzierende Industrie ist vorhanden, wenn man an Brennstoffzellen denkt. Und Gewerkschaften, Berufsschulen, Ausbildungsstätten warten darauf neue Inhalte und Berufsbilder zu vermitteln.

„Die Ausgangslage in Gelsenkirchen ist ideal und wir brauchen dringend zukunftsweisende Industrie in unserer Stadt, damit die Perspektive für Gelsenkirchen sicherer und erfolgsorientiert wird.“ Führt Welge aus und betont auch die interkommunalen Aspekte des Wasserstoffs unserer Region.

Über dasH2 Netzwerk-Ruhr, das Wasserstofflabor, und Protagonisten, wie Volker Lindner, kann das Projekt eine Ausstrahlung in die gesamte Region bekommen. Gerade auch durch den starken Partner Westfälische Hochschule und Kompetenzträger, wie Professor Brodmann und Professor Kriegesmann.

Alle stehen gemeinsam am Start und bilden ein starkes Netzwerk der Wasserstoff-Akteure. Martin Ahlert, schloss sich der Metapher von Lars Baumgürtel an: “Wir haben nur die Bitte an die Bundes-Politik, die Bremse rauszunehmen.“ Dieser Bitte schließt sich Welge vehement an: „Ich will einfache und unkomplizierte Wege gehen, um die maßgeblichen Akteure noch besser zu vernetzen. Schnell und direkt erreichbar sein. Und vor allem mit meinen überregionalen Kontakten für Gelsenkirchen streiten, wenn es um die Verteilung der Fördergelder geht“. Angesichts der konstruktiven, lustvollen und dynamischen Stimmung des Abends schließt sie mit den Worten: “Wir werden morgen den ersten Schritt gehen. Nicht erst nach dem 13.September.  Dieses Angebot steht.  Ich biete Ihnen einen verlässlichen, tragfähigen Dialog und eine ebensolche Unterstützung.“

Taten folgten den Worten, erste Termine wurden direkt nach der Diskussion angestoßen. Unsere Kohle von morgen heißt Wasserstoff.