SPD-Ratsfraktion besucht Ruhr Oel - BP Raffineriestandort Scholven

Blick von der Halde Oberscholven auf die Ruhr Oel – BP Raffinerie in Scholven. v.r.n.l.: NN, Dominic Schneider (BV-Nord), Peter Alexewicz (Leiter Öffentlichkeisarbeit BP), Darko Manojlovic (Betriebsratsvorsitzender Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen), Silke Ossowski (Sprecherin AK-Kohlerückzugsgebiete), Roberto Randelli (Stadtverordne-ter für Heßler), Thomas Klasmann (Bürgermeister BV-Nord)

Der Arbeitskreis „Kohlerückzugsgebiete“ der SPD-Ratsfraktion besuchte am Mittwoch, den 26. August, die Ruhr Oel - BP Raffinerie am Standort Scholven. Neben der aktuellen Entwicklung in Zeiten der Corona-Pandemie interessierten sich die AK-Mitglieder ebenfalls für die Investitionen und Großprojekte des Konzerns vor Ort. Zudem ging es der SPD auch um Zukunftsprojekte wie die Etablierung von Wasserstofftechnologie am Standort Gelsen-kirchen als dem wegweisenden Baustein für eine moderne, zukunftsorientierte Industrie.

Holger Blannarsch, (Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen) berichtete den Anwesenden, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auch an BP nicht spurlos vorbeigingen. Der weltweite Nachfragerückgang nach den zentralen Haupterzeugnissen der Raffineriestandorte in Gelsenkirchen: Diesel und Jettreibstoff und den damit verbundenen Überkapazitäten am Markt, ließen die Gewinnmargen schrumpfen, erläuterte Blannarsch. Trotz der aktuellen Entwicklung wird BP das 2019 initiierte Modernisierungsprogramm weiter vorantreiben. „Damit sind Investitionen von 2 Mrd. Euro in den nächsten fünf Jahren verbunden“, betonte Blannarsch. Darko Manojlovic (Betriebsratsvorsitzender) ergänzte, dass mit den Investitionen ebenfalls 400 – 500 neue Arbeitsplätze verbunden sind.

Peter Alexewicz (Leiter Öffentlichkeitsarbeit) erläuterte den AK-Mitgliedern die zentralen Großprojekte auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion bis zum Jahr 2050 an den Standorten in Gelsenkirchen Scholven und Horst. Im Zentrum des Maßnahmenbündels steht die Raffinerie der Zukunft, in der Rohöl zunehmend durch erneuerbare Komponenten ersetzt werde. „Eine Schlüsselkomponente stellt grüner Wasserstoff dar“, so Alexewicz. Planungen für eine Wasserstoff-Pipeline, die den Chemiepark Marl mit der Raffinerie in Scholven verbinden soll, um die Kraftstoffproduktion nachhaltiger zu gestalten, werden bereits vorangetrieben.

Die Wasserstoff-Leitung steht zudem im direkten Zusammenhang mit der geplanten Norderweiterung des Standorts Scholven. Hier sei auch die Politik gefragt, Flächen zur Verfügung zu stellen, damit die geplanten Infrastrukturmaßnahmen und das hohe Entwicklungspotential für einen modernen Industriestandort in der Region umgesetzt werden können, so Alexewicz abschließend.

Silke Ossowski, Sprecherin des AK-Kohlerückzugsgebiete, erläutert den Hintergrund für den Werksbesuch: „Die Stärkung Gelsenkirchens als modernen Industriestandort, der zukunftsfähige Arbeitsplätze schafft und den Klimaschutz hochhält, sind zentrale Anliegen der SPD. Zudem bietet der Ausstieg aus der Steinkohleverstromung des Uniper-Kraftwerks in Scholven und den damit in Aussicht gestellten Fördermitteln des Bundes, die Chance, wichtige industriepolitische Weichen zu stellen.“

Von den vorgestellten Zukunftsprojekten zeigt sich Ossowski beeindruckt: „BP hat eindrucksvoll aufgezeigt, dass der Standort Gelsenkirchen eine zentrale Rolle in der Klimastrategie des Konzerns spielt CO2-Emissionen zu reduzieren. Die geplanten Investitionen sind zudem ein wichtiges Signal, den Industriestandort Gelsenkirchen fit für die Zukunft zu machen. Auch zum Thema Norderweiterung wird die SPD-Ratsfraktion weiterhin im engen Austausch mit den Verantwortlichen bleiben.“