SPD-Ratsfraktion will Erweiterung der Zentraldeponie intensiv diskutieren

Die SPD-Ratsfraktion nimmt die laufende Offenlegung der Pläne für die Erweiterung der Zentraldeponie zum Anlass, einen intensiven Diskussionsprozess darüber anzustoßen.

„Es gibt sehr viele offene Fragen. Deshalb haben wir beantragt, den Punkt in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz am 29.1. zusätzlich mit in die Tagesordnung aufzunehmen,“ so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Leichtweis, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Ausschusses ist.

 

„Eigentlich ist schon in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts über eine Schließung der Deponie diskutiert worden. Selbst über Nachfolgenutzungen wurde damals schon gesprochen. Seit den 90er Jahren gab es stattdessen immer wieder Erweiterungen, was natürlich immer auch mit einer Zunahme der Belastungen für Anwohner und Natur verbunden ist.

 

Ich habe große Bedenken, ob die jetzt geplante Erweiterung nicht ein „zu viel“ an solchen Belastungen darstellt und möchte vom Betreiber AGR zu Beispiel wissen, wie er sich die Anlieferung der zusätzlichen Müllmengen vorstellt. Gibt es ein Konzept dafür? Gibt es feststehende Routen?

 

Die Zentraldeponie ist eine der ältesten Deponien für Problemstoffe. Meines Wissens war sie die erste geregelte Deponie überhaupt. Ist es wirklich sicher möglich, so viele zusätzliche Mengen aufzunehmen, zumal die Schadstoffklassen II und III nicht unproblematisch sind?

 

Und vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich auch die Frage, ob der Abfall wirklich nach Gelsenkirchen muss, wenn andernorts Deponien geschlossen wurden. Gibt es beim Betreiber überhaupt Pläne, neue Deponieflächen als Ersatz zu erschließen?

 

Ich möchte nicht in die Situation kommen, dass Gelsenkirchen als einziger Deponiestandort erhalten bleibt und die Belastungen für alle anderen mit tragen muss.

 

Deshalb sehe ich die Pläne sehr kritisch. Ich halte es deshalb für notwendig, sie sehr ausführlich zu diskutieren und schlage vor, das in einer gemeinsamen Sondersitzung des Ausschusses mit der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Ost zu tun.“