Stahl ist Zukunft: Für die Sicherung industrieller Wertschöpfungsketten am Standort Deutschland!
Deutschland ist ein starkes Industrieland mit vollständigen Wertschöpfungsketten und das muss auch so bleiben. Diese Wirtschafts- und insbesondere Industriestruktur hat uns durch die vergangenen Krisen getragen und dabei hat die Stahlindustrie immer eine Schlüsselrolle gespielt – von der Grundstoffindustrie bis hin zum fertigen High-End-Produkt. Dabei hängen wir keiner romantischen Vergangenheit nach, sondern wir sehen auch, dass in der Stahlindustrie auf dem Weg hin zur Klimaneutralität noch viel Arbeit vor uns liegt – aber auch viel Potenzial steckt. Ohne Stahl gibt es keine Elektroautos, keine Windräder und keine Bahnschienen. Deshalb müssen wir unsere Kräfte bündeln, um unsere Stahlindustrie als Kern der industriellen Wertschöpfungsketten in relevanter Größe zu erhalten – dabei aber auch zu modernisieren.
Markus Töns: „ThyssenKrupp Steel Europe ist als größter Stahlproduzent in Deutschland in diesem Transformationsprozess von besonderer Bedeutung. Von daher sind die angekündigten Veränderungen durch die unternehmerischen Entscheidungen der ThyssenKrupp AG beunruhigend. Jeder Einstieg eines Investors erfordert ein schlüssiges Zukunftskonzept und es darf keine kalte Sanierung durch den Abbau von Arbeitsplätzen geben. Wir, die Politik, haben durch die Zusage von Fördermitteln in Höhe von insgesamt 2 Mrd. Euro bestimmte Erwartungen an die Geschäftsführung geknüpft: den Umbau hin zu einer klimaneutralen Stahlerzeugung am Standort in Deutschland, zu denen auch die zugesagten eigenen Investitionsmittel des Unternehmens gehören. Wir erwarten, dass sich die Geschäftsführung auch des Mutterkonzerns an die Absprachen hält und ihre Stahltochter nicht im Regen stehen lässt. Die Unsicherheit bei den Beschäftigten, von denen 27.000 direkt bei ThyssenKrupp Steel und viele weitere bei den dahinter liegenden Wertschöpfungsketten arbeiten, ist durch die monatelange Hängepartie unannehmbar groß geworden. Ihnen gilt unsere volle Solidarität und Unterstützung. Die radikalen Abbaupläne von Thyssenkrupp-Vorstandschef López müssen gestoppt werden. Unterstützt von BDI-Präsident Siegfried Russwurm und der Vorsitzenden der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, gefährdet er mit diesem Vorgehen den industriellen Kern Deutschlands.“
Christin Siebel: „Wir erwarten Transparenz von der Unternehmensführung - insbesondere muss die Arbeitnehmervertretung in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Auch müssen bei allen Umstrukturierungsprozessen betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen ausgeschlossen werden. Wir stehen auch weiteren politischen Hilfestellungen für den Transformationsprozess nicht ablehnend gegenüber – allerdings sollte auch die NRW-Landesregierung ihre Hausaufgaben machen und sich ihrer Verantwortung mit konkreten Vorschlägen stellen.“
Sebastian Watermeier: „Industriepolitisch müssen sich alle in Verantwortung den großen Herausforderungen einer zukunftsfähigen Stahlindustrie in Deutschland stellen: Energiepreise weiter senken, die Versorgung der Industrie mit klimaneutralem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen organisieren, die Entwicklung eines Absatzmarktes für klimaneutralen Stahl unterstützen und entschiedene Maßnahmen zum Schutz der europäischen Industrie vor globalem Preisdumping. Mit den richtigen Rahmenbedingungen hat Stahl Zukunft.“