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Manfred Leichtweis zur Erweiterung der Zentraldeponie: „Nach der Sitzung sind unsere Bedenken nur noch größer"

Die SPD-Ratsfraktion sieht ihre bisher schon kritische Haltung gegenüber den Erweiterungsplänen für die Zentraldeponie Emscherbruch nach der gestrigen gemeinsamen Sitzung von Umweltausschuss und Bezirksvertretung Ost mehr als bestätigt. Ihr "Nein" zu den Erweiterungsplänen der Deponie hat sich weiter verfestigt. „Meine Bedenken sind insbesondere nach dem Vortrag des Deponiebetreibers AGR eher noch größer geworden“, äußerte sich der Vorsitzende des Umweltausschusses und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Leichtweis nach der Sitzung.

 

„Wir hatten schon vorab erhebliche Probleme damit, dass es unter anderem keine Aussage zur Laufzeit der Anlage gab. Der lapidare Hinweis auf technische Grenzen macht uns da eher Angst, denn diese Grenzen gab es seit den 70er Jahren und sie wurden immer wieder erweitert.

 

Wichtig ist uns auch, dass die AGR sich um Alternativstandorte bemüht. Nach den Angaben des AGR-Vertreters soll es aktuell nur für die Deponieklasse I noch für 10 Jahre Kapazitäten. Die weitaus problematischeren Deponieklassen II und III sind nur noch für zwei bzw. vier Jahre abgesichert und keiner der vier anderen Deponiestandorte kann die aufnehmen. Das ist für uns nicht zu akzeptieren. Gelsenkirchen darf nicht die zentrale Müllhalde für Problemabfälle aus dem ganzen Land werden.

 

Außerdem habe ich auch erhebliche Zweifel an den bisher bekannten Aussagen zur Anlieferung des Mülls. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das ohne zusätzliche Belastungen für die ohnehin schon gebeutelten Anwohner geht. Das gilt umso mehr, als dass ich nach den Aussagen der Bürgerinitiative auch erhebliche Zweifel an den Zahlen und Aussagen aus den Genehmigungsunterlagen habe.

 

Und nicht zuletzt macht mir die Grundwassersituation an der Stelle Sorge, denn von der Deponie ist nur der obere Teil wirklich nach unten abgedichtet. Der Rest des Deponiekörpers liegt direkt auf dem Emschermergel.

 

Hinzu kommen noch Unwägbarkeiten, die sich daraus ergeben, dass an der Stelle früher ein Schacht der Zeche Graf Bismarck war. Das schließt immer Risiken wie Bergsenkungen, Grubengasaustritt und bei der Wasserhaltung mit ein.

 

Alles in allem bleiben wir bei unserer negativen Haltung gegenüber der Erweiterungsplänen und wir werden als Fraktion darauf achten, dass diese Bedenken auch in der angekündigten Einwendung der Stadt im laufenden Verfahren Eingang finden.“